Schwerpunkt: Künstliche Intelligenz
Generative KI wird die Musikbranche grundlegend verändern. Die Technologie bietet neue Möglichkeiten der Kreation und Inspiration, stellt Musikschaffende aber auch vor große Herausforderungen. Zahlreiche Fragen rund um Urheberrecht, Vergütung und korrektem Umgang mit KI-Systemen sind noch nicht geklärt. Gleichzeitig kommen nahezu wöchentlich neue KI-Musiktools auf den Markt.
Wie stark generative KI die Kreativen beschäftigt, war auf der Mitgliederversammlung der GEMA zu spüren. In vielen Sitzungen, Panels und persönlichen Gesprächen wurden die Herausforderungen rund um das Thema diskutiert. CEO Tobias Holzmüller stellte in seiner Rede bei der Hauptversammlung vor, wie sich die GEMA in der Debatte zur Künstlichen Intelligenz in der Musik positioniert und welche Initiativen sich innerhalb der Verwertungsgesellschaft mit den Potentialen von KI beschäftigen. Anfang Januar beispielsweise hatte die GEMA mit ihrer französischen Schwestergesellschaft SACEM eine Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von KI auf die Musikbranche veröffentlicht. Der KI-gestützte Service-Chat „Melody“ wird in Kürze auf der Website der GEMA veröffentlicht und soll Mitgliedern, Kundinnen und Kunden bei komplexen Fragestellungen rund um Urheberrecht, Lizenzierung und Verteilung weiterhelfen.
In der Mitgliedschaft gab es viel positive Resonanz auf die Aktivitäten und Positionen der GEMA im Bereich generative KI. In vielen Wortbeiträgen klang gleichzeitig eine gewisse Sorge durch, ob und wie die Rechteinhaberinnen und Rechteinhaber zu einer gerechten Vergütung kommen, wenn KI-Tools mit urheberrechtlich geschützten Inhalten trainiert werden. Tobias Holzmüller erhielt viel Applaus, als er gegenüber der Versammlung versicherte, dass die GEMA bei dieser Frage sehr zuversichtlich sei, in den nächsten Jahren entsprechende Lizenzvereinbarungen abschließen zu können.