
Komposition Rock/Pop
AnnenMayKantereit
Wir gratulieren Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit (AnnenMayKantereit) zum Deutschen Musikautor*innenpreis 2025 in der Kategorie Komposition Rock/Pop!
Über die Preisträger:
AnnenMayKantereit sind Meister des Minimalismus. Ihre Kompositionen bestechen durch Einfachheit und handwerkliche Präzision. So erzeugen sie vielschichtige Emotionen – von Melancholie bis zu dynamischer Lebendigkeit.
Fotocredit: Martin Lamberty

Komposition Rock/Pop
AnnenMayKantereit
AnnenMayKantereit
„Alles nix Konkretes“: So hieß 2016 das erste Album der Kölner Band AnnenMayKantereit. Es hätte keinen besseren Titel geben können. Denn es gab ja damals tatsächlich keinen Karriereplan, das Motto war eher: „erst mal machen, dem Vibe folgen, gucken, was passiert.“
So hatten Christopher Annen (Gitarre), Henning May (Gesang) und Severin Kantereit (Schlagzeug) es bereits gehalten, als sie sich in der Schule kennenlernten und gemeinsam als Straßenmusiker auftraten, so blieb es, als sie frühe Songs bei YouTube veröffentlichten, ein erstes, heute längst vergriffenes Album selbst produzierten und schließlich 2015 eine Debüt-EP unter dem ebenfalls bezeichnenden Titel „Wird schon irgendwie gehen“.
Und wie es ging: Was seitdem passiert ist, ist ganz und gar außergewöhnlich und – nun eben doch – eine der beeindruckendsten Karrieren im deutschen Pop der vergangenen Jahrzehnte. Seit der Gründung der Band im Jahre 2011 haben sich AnnenMayKantereit kontinuierlich vom Kölner Geheimtipp zu einer der erfolgreichsten Bands der Republik entwickelt, ohne jemals die Bodenhaftung zu verlieren.
Die vormaligen Straßenmusiker haben mit ihren bisherigen fünf Alben Gold- und Platinstatus erreicht, auf den größten Festivals gespielt, ihre Videos zu Songs wie „Barfuß am Klavier“, „3 Tage am Meer“ oder „Oft gefragt“ wurden über 1,2 Milliarden Mal auf YouTube geklickt, sie haben 1,8 Millionen TikTok-Follower und über 1,4 Millionen bei Instagram, bei Spotify hören ihnen monatlich fünf Millionen Menschen zu.
Auch international haben sich die von dem Schauspieler Sean Penn als „great German rock band“ bezeichneten AnnenMayKantereit große Fangemeinden in Ländern wie Mexiko, der Ukraine und der Türkei erspielt, ihre gemeinsam mit Giant Rooks eingespielte Version von Suzanne Vegas Klassiker „Tom‘s Diner“ wurde in den USA mit Gold ausgezeichnet, die Band hat insgesamt über 400 Shows gespielt, zahlreiche Preise verliehen bekommen und sich im September 2023 mit einem ausverkauften Konzert im Kölner Rhein-Energie-Stadion einen Traum erfüllt.
Man könnte diese Auflistung fortsetzen, und dennoch würde man im Zusammenhang mit AnnenMayKantereit niemals ein Wort wie Superstars verwenden, obwohl sie das im Grunde natürlich längst sind. Wie es weitergeht? Alles nix Konkretes, sicher ist nur: Wir werden noch viele neue Lieder und große Konzerte erleben, es bleibt also aufregend!
Fotocredit: Martin Lamberty
Lea-Marie Becker
Lea-Marie Becker
Wer mit LEA über ihre Musik spricht, merkt schnell, dass Kreativität bei ihr aus einer Art natürlicher Gelassenheit entsteht. Sie mag es, wenn Dinge einfach passieren, lässt sich nicht gern bewerten und unperfekte Platten machen ihr keine Angst. Im Gegenteil: Für LEA sind sie spannende Zeitdokumente.
2016 veröffentlichte sie ihr erstes, sehr melancholisches Album „Vakuum“. Ihre Single „Leiser“ wurde zur Radio-Hymne und bescherte ihr die erste goldene Schallplatte. Dank dieser neuen Leichtigkeit und dem Öffnen des LEA-Universums hat sie mit „Zwischen meinen Zeilen“ ihre ganz eigene Soundwelt gefunden. Dieser Soundwelt bleibt sie auch mit ihrem dritten Album „Treppenhaus“ treu.
Für LEA kein Grund sich zurückzulehnen. „Ich liebe Output“, sagt sie, wenn es darum geht, dass ihr Album FLUSS die vierte Platte in fünf Jahren ist. „Wenn ich Songs schreibe, möchte ich sie möglichst schnell teilen – ich warte ungern auf den richtigen Moment, der ja nie kommt. Ich bin immer dafür, ein Album nicht liegenzulassen, auch wenn nicht alles 100% perfekt ist. Für mich ist das eine Momentaufnahme, ein Mitschnitt der eigenen Entwicklung. Ich kann Songs sehr gut gehen lassen, wenn die Essenz stimmt – und Musik ist ja sowieso ständig im Wandel, immer im Fluss.“
2021 und 2022 ist LEA die meistgestreamte Künstlerin in Deutschland. Allein auf Spotify erreicht sie über 272 Mio. Streams. Es folgt die ausverkaufte „Treppenhaus“ OPEN AIR Tour. Die Folgezeit ist geprägt von Kreativität und außergewöhnlichen Kollaborationen, sowie der Verleihung von 10 Gold- und Platin Awards. Im Herbst 2022 spielte sie eine ausverkaufte Hallentour, die beim Publikum für Begeisterung sorgt.
Bevor LEA im Sommer 2023 Jahres insgesamt 23 Open Air Shows spielte, veröffentlichte die Wahlberlinerin mit „Bülowstrasse“ ein Album ganz entgegen dem Zeitgeist, mit dem die Straße ihren festen Platz in der an musikalischen Anekdoten und Erzählungen so reichen Hauptstadt bekommen hat. Im Herbst folgte ihre bis dato erfolgreichste Tour durch die größten Hallen des Landes.
Auch im Jahr 2024 ging LEA auch auf Deutschland, Österreich und der Schweiz Tour, die gleichnamig wie ihr 6. Studioalbum „Von Der Schönheit und Zerbrechlichkeit Der Dinge“ hieß. Dort nimmt LEA ihre HörerInnen mit auf einen poetischen Trip durch eine Welt, in der Anmut und Zerfall ineinander übergehen und Schönheit und Schmerz eng beieinander liegen. Ihr sechstes Album ist durchzogen von einer sanften Melancholie, aus der aber immer wieder Zuversicht aufblitzt und sich Sonne durch die Wolken schiebt. Vor allem LEAs präzise Beobachtungen sorgen dabei für eine seltsame Vertrautheit mit den besungenen Situationen.
Fotocredit: Buerobungalow
Pascal Reinhardt
Pascal Reinhardt
Im Jahr 2016 landete Pascal „Kalli“ Reinhardt mit einem seiner ersten Releases als Songwriter, dem Song „Bonfire“ von Felix Jaehn und Alma, einen internationalen Hit, der innerhalb kürzester Zeit in Deutschland Platin- und Dreifach-Gold-Status erreichte. Kurz darauf folgte Almas „Chasing Highs“, der selbst in Großbritannien Platin-Status erlangte. Doch der Weg zu diesem Erfolg kam natürlich nicht über Nacht.
Geboren in Gießen, entdeckte Kalli bereits als Kind seine Leidenschaft für Musik und erlernte teils autodidaktisch verschiedene Instrumente. Seine ersten musikalischen Schritte machte er als Mitglied in Punk und Hardcore-Bands, was ihn dazu brachte, tiefer in Musikproduktionen einzutauchen. Nach einem abgeschlossenen Audio-Engineering-Studium an der SAE Frankfurt arbeitete er im Gießener CreaTon Studio und produzierte unzählige Künstler:innen aller Genres, wodurch er sich schon sehr früh musikalisch breit aufstellen konnte.
2013 unterschrieb Kalli einen Verlagsvertrag bei Sony Publishing und konnte kurz darauf seinen ersten Erfolg mit einem Song für eine Mercedes-Smart-Kampagne feiern, den er allein schrieb und produzierte. Der Song wurde ein Überraschungshit, mit dem Kalli unter dem Pseudonym „Bad Paris“ auf deutschlandweite Radiotour ging. Aufgrund dieses Erfolgs zog er 2014 nach Berlin und unterschrieb 2016 bei Universal Music Publishing.
Auf „Bonfire“ und „Chasing Highs“ folgten weitere Erfolge wie „Better“ von Nico Santos und Lena oder „Diamanten“ von Kontra K. Außerdem konnte er durch den internationalen Sound seiner Produktionen mit namhaften US-Künstlern wie Grey, Léon, AllieX oder Bülow Songs veröffentlichen und gleichzeitig in Deutschland in allen Genres, von Helene Fischer bis Apache, vertreten sein, oder seine Songs für DJs wie Malugi in Boiler Room Shows wiederfinden. Um neben seiner Karriere als Produzent und Songwriter auch Newcomer und Autoren zu fördern, gibt er regelmäßig Vorträge und Masterclasses und gründete schließlich 2023 zusammen mit Universal Music seinen eigenen Verlag „Favorite Noise“. Das alles konnte ihn aber nicht davon abhalten, weiterhin erfolgreiche Songs zu produzieren, wie zuletzt „Waterfall“ von Michael Schulte feat. R3HAB, der im Jahr 2023 der meistgespielte deutsche Song im Radio war.
Fotocredit: Sebastian Balz