„Tatort“, Teile der „Inga Lindström“-Reihe, „Kommissarin Lucas“: Filme sind die Welt von Andreas Weidinger, der sich als „Architekt der Emotionen“ versteht, wie er mal in einem Interview mit „Zeit Online“ verriet. Weidinger bekam schon als Neunjähriger erste Klavierstunden, später studierte er in Berlin und München u. a. Komposition für Film und Fernsehen. Er ist Autor des Buchs „Filmmusik“. Andreas Weidinger ist Mitglied der Jury des Deutschen Musikauorenpreises 2017 und gemeinsam mit Catharina Sieland (Cäthe) ihr Sprecher.
GEMA: Gemeinsam mit Catharina Sieland (Cäthe) sind Sie Sprecher der siebenköpfigen Jury des Deutschen Musikautorenpreises 2017. Was macht die Jury 2017 aus?
Andreas Weidinger: Alle KollegInnen verfügen über einen unglaublichen Sachverstand und eine große Neugierde gegenüber den anderen Genres und Kategorien. Besonders bemerkenswert empfand ich die genreübergreifende, völlige Offenheit innerhalb der Jury gegenüber allen eingereichten Vorschlägen. Auch die Bereitschaft der Juroren, die Diskussion immer im größeren Kontext zu führen und nicht nur von der eigenen subjektiven Sichtweise auszugehen, hat mich beeindruckt. GEMA: Konnten Sie sich immer sofort auf die Preisträger einigen - oder gab es viel „Diskussionsbedarf“?
Andreas Weidinger: Wir haben uns für alle Vorschläge viel Zeit genommen, um ausführlich über die Kriterien zu diskutieren, die uns in der jeweiligen Sparte wichtig waren. Der Deutsche Musikautorenpreis bietet in vielen Bereichen gerade auch der populären Musik die Chance, Kolleginnen und Kollegen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, die sonst eher in Nischen zu Hause sind. Uns ging es bei den Diskussionen um die Preisträgerinnen und Preisträger auch darum zu signalisieren, dass sich kommerzieller Erfolg und künstlerische Individualität nicht zwangsläufig ausschließen müssen. GEMA: Die GEMA ist ein Zusammenschluss von Musikautoren aller Genres. Auch beim Deutschen Musikautorenpreis werden sowohl Urheber der Ernsten Musik als auch der Unterhaltungsmusik ausgezeichnet. Inwiefern macht diese Vielfalt den Reiz der Juryarbeit aus?
Andreas Weidinger: Diese Vielfalt spiegelt sich natürlich in der Juryarbeit wieder. Reizvoll an der Arbeit mit den anderen Juroren war insbesondere die Suche nach spartenübergreifendem Konsens, das gegenseitige genreübergreifende Interesse und die Neugier auf das, was die Kollegen in ihren musikalischen Bereichen treiben. Dadurch ergeben sich spannende Diskussionen, z. B. wenn ein zeitgenössischer Komponist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Punkband hält. GEMA: Was ist für Sie persönlich eine ausgezeichnete Komposition?
Andreas Weidinger: Eine, die das Herz des Zuhörers direkt berührt. GEMA: Musik einmal nicht selbst zu erschaffen, sondern zu beurteilen, wie fühlt sich das an?
Andreas Weidinger: Ich habe zwar eine gewisse Erfahrung als Mitglied von Jurys, trotzdem finde ich den Aspekt des Beurteilens künstlerischer Arbeit immer etwas unbequem. Einerseits kommt man in den Genuss, viele interessante und inspirierende Arbeiten zu beurteilen. Andererseits weiß man als Musikautor selbst, wie viel Liebe und Aufwand Kolleginnen und Kollegen in ihre Arbeit stecken und tut sich schwer damit, das eine gegen das andere aufzuwiegen. Die Auswahl eines Preisträgers gehört jedoch zum Deutschen Musikautorenpreis dazu, damit kann man sich auch arrangieren. Ich finde es dann aber wichtig, dass die jeweiligen Preisträger in einen größeren Kontext gebracht werden. Denn sie stehen stellvertretend für die Vielfalt und die unglaubliche Menge an faszinierenden Werken, die von GEMA-Mitgliedern in unterschiedlichen Genres und Sparten geschaffen werden. Als ein solches Zeichen würden wir als Jury die Auswahl der Preisträger und den Deutschen Musikautorenpreis auch gern verstanden wissen. Das Interview führte Nadine Remus. Die Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises findet am 30. März in Berlin statt. Die Nominierten werden Anfang Februar bekannt gegeben.
Andreas Weidinger: Alle KollegInnen verfügen über einen unglaublichen Sachverstand und eine große Neugierde gegenüber den anderen Genres und Kategorien. Besonders bemerkenswert empfand ich die genreübergreifende, völlige Offenheit innerhalb der Jury gegenüber allen eingereichten Vorschlägen. Auch die Bereitschaft der Juroren, die Diskussion immer im größeren Kontext zu führen und nicht nur von der eigenen subjektiven Sichtweise auszugehen, hat mich beeindruckt. GEMA: Konnten Sie sich immer sofort auf die Preisträger einigen - oder gab es viel „Diskussionsbedarf“?
Andreas Weidinger: Wir haben uns für alle Vorschläge viel Zeit genommen, um ausführlich über die Kriterien zu diskutieren, die uns in der jeweiligen Sparte wichtig waren. Der Deutsche Musikautorenpreis bietet in vielen Bereichen gerade auch der populären Musik die Chance, Kolleginnen und Kollegen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, die sonst eher in Nischen zu Hause sind. Uns ging es bei den Diskussionen um die Preisträgerinnen und Preisträger auch darum zu signalisieren, dass sich kommerzieller Erfolg und künstlerische Individualität nicht zwangsläufig ausschließen müssen. GEMA: Die GEMA ist ein Zusammenschluss von Musikautoren aller Genres. Auch beim Deutschen Musikautorenpreis werden sowohl Urheber der Ernsten Musik als auch der Unterhaltungsmusik ausgezeichnet. Inwiefern macht diese Vielfalt den Reiz der Juryarbeit aus?
Andreas Weidinger: Diese Vielfalt spiegelt sich natürlich in der Juryarbeit wieder. Reizvoll an der Arbeit mit den anderen Juroren war insbesondere die Suche nach spartenübergreifendem Konsens, das gegenseitige genreübergreifende Interesse und die Neugier auf das, was die Kollegen in ihren musikalischen Bereichen treiben. Dadurch ergeben sich spannende Diskussionen, z. B. wenn ein zeitgenössischer Komponist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Punkband hält. GEMA: Was ist für Sie persönlich eine ausgezeichnete Komposition?
Andreas Weidinger: Eine, die das Herz des Zuhörers direkt berührt. GEMA: Musik einmal nicht selbst zu erschaffen, sondern zu beurteilen, wie fühlt sich das an?
Andreas Weidinger: Ich habe zwar eine gewisse Erfahrung als Mitglied von Jurys, trotzdem finde ich den Aspekt des Beurteilens künstlerischer Arbeit immer etwas unbequem. Einerseits kommt man in den Genuss, viele interessante und inspirierende Arbeiten zu beurteilen. Andererseits weiß man als Musikautor selbst, wie viel Liebe und Aufwand Kolleginnen und Kollegen in ihre Arbeit stecken und tut sich schwer damit, das eine gegen das andere aufzuwiegen. Die Auswahl eines Preisträgers gehört jedoch zum Deutschen Musikautorenpreis dazu, damit kann man sich auch arrangieren. Ich finde es dann aber wichtig, dass die jeweiligen Preisträger in einen größeren Kontext gebracht werden. Denn sie stehen stellvertretend für die Vielfalt und die unglaubliche Menge an faszinierenden Werken, die von GEMA-Mitgliedern in unterschiedlichen Genres und Sparten geschaffen werden. Als ein solches Zeichen würden wir als Jury die Auswahl der Preisträger und den Deutschen Musikautorenpreis auch gern verstanden wissen. Das Interview führte Nadine Remus. Die Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises findet am 30. März in Berlin statt. Die Nominierten werden Anfang Februar bekannt gegeben.