Billionen von Datentransaktionen können dank der Modernisierung besser verwaltet werden. Das Upgrade erfolgt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da Urheber auf der ganzen Welt den Zusammenbruch ihrer traditionellen Einkommensquellen, insbesondere von Live-Konzerten und öffentlichen Auftritten, durch die Corona-Pandemie miterleben mussten.
Im September ging das modernisierte globale ISWC-Systems an den Start. Die GEMA war an der internationalenen Arbeitsgruppe der CISAC tatkräftig beteiligt. Die Arbeitsgruppe entwarf unter Leitung der CISAC das fachliche Regelwerk für die zentrale ISWC-Vergabe, definierte die funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen an das neue System und begleitete die Entwicklung mit fachlichen und technischen Tests bis zum Go-Live der ISWC-Datenbank.
„Der ISWC ist ein wichtiger Standard für den internationalen Daten- und Zahlungsaustausch", sagt Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA: „Zur Erfüllung seiner wichtigen Rolle benötigt der ISWC ein zukunftssicheres Managementsystem, das die Genauigkeit der Daten unterstützt. Wir begrüßen die Einführung des neuen ISWC-Verwaltungssystems sehr und freuen uns auf die damit verbundenen Vorteile für die Urheber und Verleger".
Behind the Scenes: Der ISWC ist ein ISO-Standard, der von der Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs (CISAC) entwickelt wurde, die als „Internationale Agentur“ auch die Verwaltung und Weiterentwicklung des ISWC wahrnimmt. Wenn die GEMA ein neues Werk mit GEMA-Urhebern verrechnungsfähig registriert, wird für jede Werkfassung des Werkes, an der ein GEMA-Urheber beteiligt ist, automatisch ein ISWC vergeben – der ISWC ist somit ein eindeutiger Identifikator für eine Werkfassung und trägt dazu bei, den Dokumentationsaustausch und Abrechnungsverkehr zwischen den Verwertungsgesellschaften effizienter zu gestalten.
Die Vorteile des neuen ISWC-Systems im Überblick:
- Größere Genauigkeit. Die Codes werden zentral von der CISAC vergeben, um Duplikate und Ungenauigkeiten zu vermeiden. Mit dem neuen System wird die derzeitige Praxis der Zuteilung von ISWC-Codes durch die einzelnen Gesellschaften beendet. Die zentrale Zuweisung garantiert, dass jedes Musikwerk nur einen einzigen Code erhält.
- Gesteigerte Geschwindigkeit. Das neue System verkürzt die Zeit, die für die Vergabe von ISWCs benötigt wird, drastisch. Derzeit muss eine Werkregistrierung vorliegen, um einen ISWC zu erhalten. Künftig werden die Codes fast sofort verfügbar sein und innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung des Werkes für alle Partner (Verlage, Subverlage, Streaminganbieter) einsatzbereit sein. Musikwerke bei Spotify, Amazon, Apple Music oder anderen Anbietern können so ohne Verzögerung monetarisiert werden kann.
- Erhöhte Effizienz. Mehr Vergütung für Urheber. Das neue ISWC-Projekt beseitigt die Reibungsverluste im digitalen Lizenzierungsprozess, senkt die Kosten der Verwaltung und erhöht die Vergütung für Musikschaffende. Das voll funktionsfähige automatisierte Zuteilungssystem reduziert den Aufwand der Verwertungsgesellschaften bei der Identifikation und Zuordnung von Musikwerken und ermöglicht eine schneller Tantiemenausschüttung.
Die CISAC - die Internationale Vereinigung der Verwertungsgesellschaften für Autoren und Komponisten - ist das weltweit führende Netzwerk von Verwertungsgesellschaften. Mit 232 Mitgliedsgesellschaften in 120 Ländern vertritt die CISAC über vier Millionen Schöpfer aus allen geografischen Regionen und künstlerischen Repertoires, einschließlich Musik, audiovisueller Medien, Theater, Literatur und bildender Kunst. Die CISAC schützt die Rechte und vertritt die Interessen von Urhebern weltweit. Sie wurde 1926 gegründet und ist eine nichtstaatliche, nicht gewinnorientierte Organisation mit Hauptsitz in Frankreich und regionalen Vertretungen in Afrika, Lateinamerika (Chile), Asien-Pazifik (China) und Europa (Ungarn). www.cisac.org