Jahrespressekonferenz 2008: Bilanz des Geschäftsjahres 2007

Berlin, 22. April 2008. Der Gesamtertrag der GEMA für ihre Rechteinhaber aus aller Welt beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr € 849,6 Mio.
Die Musikwirtschaft hat sowohl in Deutschland als auch im internationalen Bereich im Jahr 2007 wiederum deutliche Rückgänge bei den Umsätzen durch den Verkauf bzw. der Lizenzierung von Tonträgern hinnehmen müssen.

Auch die GEMA-Einnahmen bei inländischen und Zentrallizenzierungen im Auslandsbereich sind gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Weiterhin liegt die GEMA im Bereich Rundfunk und Fernsehen unter dem Niveau von 2006, da nach wie vor im Kabelbereich aufgrund des vertragslosen Zustands die Kabelunternehmen weiterhin nur Abschlagszahlungen in Höhe von 60 % der bisherigen Vergütungen leisten. Eine Einigung über einen neuen Vertrag ist im Geschäftsjahr 2007 nicht mehr erfolgt.

Aufgrund der vorgenannten Entwicklungen liegen die Gesamterträge der GEMA per 31.12.2007 um € 24,8 Mio. bzw. 2,83 % unter dem Vorjahresniveau.


Tonträgermarkt
Die rückläufigen Erträge bei der Lizenzierung von Tonträgern spiegeln die Marktentwicklung im In- und Ausland wider, die insbesondere durch zunehmende Musiknutzung im Internet bei rückläufigen Um- und Absätzen im Tonträgerbereich gekennzeichnet ist. Die seit Ende der 90er Jahre andauernde Marktschwäche hat sich dort auch im Geschäftsjahr 2007 fortgesetzt, das Tempo der Ertragsrückgänge hat sich noch erhöht (2007: € 220,6, Vorjahr: € 240,6).

Rundfunk und Fernsehen
Im Bereich Rundfunk ist der Rückgang der Erträge nicht marktbedingt, sondern durch den tariflosen Zustand verursacht. In 2007 konnte keine Einigung mit den deutschen Kabelnetzbetreibern gefunden werden. Die GEMA erwartet, dass bei Neuabschluss eines Vertrags zumindest die für 2007 vorgenommenen Kürzungen ausgeglichen werden.

Internet
Die wachsenden Musiknutzungen im Bereich Internet/Online führen weiterhin zu einer noch nicht ausreichenden Beteiligung der Urheber an den wirtschaftlichen Ergebnissen. Die GEMA versucht durch internationale Kooperationen, einer Vielzahl von Verhandlungen, Schiedsstellenverfahren und gerichtlichen Auseinandersetzungen, die Rechte ihrer Mitglieder auf eine angemessene Vergütung in diesem Bereich durchzusetzen.

Bezirksdirektionen
Im Bereich der Bezirksdirektionen ist gegenüber dem sehr guten Jahr 2006 eine Steigerung der Erträge um € 7,8 Mio. auf € 287,1 Mio. erreicht worden. Hierbei hat die GEMA auch von der positiven Marktentwicklung im Bereich von Live-Konzerten profitiert.

Ausland
Im Auslandsbereich konnten die Erträge auf € 63,0 Mio. (2006: 60,1 Mio.) gesteigert werden. Ein Teil der Steigerung dürfte durch die bessere Erfassung des GEMA-Repertoires im Ausland durch das neue EDV-System SCALA bedingt sein.


Ausblick 2008
In der Musikbranche wird eine Fortsetzung der Trends der letzten Jahre erwartet mit weiterhin rückläufigen Um- und Absatzwerten für Tonträger und gute Aussichten für Live-Musik. Insgesamt erwartet die GEMA auch für das Geschäftsjahr 2008 einen weiteren erheblichen Rückgang der Erträge.


Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über 1 Mio. Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.


Pressekontakt:
Bettina Müller: bmueller@gema.de, 0172-8509707
Angelika Schindel: aschindel@gema.de, 0171-5220227