Gesungene Gedanken für Groß und Klein

Seit über vier Jahrzehnten erklingen die Lieder von Rolf Zuckowski in den Kinderzimmern. In diesem Jahr wurde er zum zweiten Mal mit dem Bundesverdienstkreuz für sein musikalisches Schaffen ausgezeichnet. Was ihn inspiriert, für wen seine Lieder noch sind und welche Melodien seine Kindheit begleitet haben, erzählt Rolf Zuckowski im Interview.

Was treibt Sie an, Musik für Kinder zu machen?

Das hat am meisten mit meinen eigenen Kindern zu tun. Ich bin mit 24 sehr jung Vater geworden. Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, mit meiner Tochter Anuschka zu singen. Ich habe ihren Lebensalltag besungen, den ihrer Freundinnen und Freunde im Kindergarten, später in der Schule. Unsere beiden Jungs Alexander und Andreas haben dazu beigetragen, dass das Panorama breiter und größer wurde. Ich habe auch viel im Lande erlebt, von Kindergartenkonzerten bis hin zu großen Konzerten, in allen möglichen Landstrichen, mit allen möglichen Hintergründen. Da kommt man auf viele Themen. Und, da Kinder größer werden und Kinder Eltern werden, ist daraus ein Generationenwerk geworden.

Sie wurden kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Große Anerkennung. Nicht nur für mich, sondern für alle, die von Anfang an daran geglaubt haben, dass es gut ist, Musik für Kinder zu machen. Letztendlich ist das ja auch Musik für die Eltern. Natürlich, viele Ideen sind nun mal meine Ideen, aber die wären nicht gekommen ohne mein Umfeld, ohne meine wunderbare Familie. Ich bin für alle zusammen dankbar, dass man uns auf diese Weise würdigt. Ich habe bereits 2005 das Bundesverdienstkreuz für meine Arbeit erhalten. Diesmal hat der Hamburger Kultursenator Dr. Carsten Brosda das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse den Inhalten meiner Lieder gewidmet. Das war für mich überraschend. Mit der Auszeichnung die kulturelle, dauerhafte Wirkung der Lieder zu betonen, hat mich sehr geehrt.

Wie sehr muss man selbst Kind geblieben sein, um Musik für Kinder zu erschaffen?

Es hilft. Mir ist es sehr, sehr wichtig, dass ich genug Kind in mir spüre. Dann kann ich Lieder über das Träumen, das Zaubern, das Spielen machen und kindliche Erlebniswelten authentischer darstellen. Die Verantwortung, die wir gegenüber Kindern haben, spielt in vielen Kinderliedern eine Rolle. Denn für mich ist es wichtig, dass ein Kinderlied auch eines über das Leben und Erleben von Kindern ist. Deswegen findet sich auch mancher Mann, manche Frau in meinen Liedern wieder, da es in vielen meiner Lieder auch um das Erwachsensein geht.