GEMA on Tour: Infoveranstaltung voller Erfolg

Informationen aus erster Hand und der Austausch unter Kollegen – 450 Mitglieder nahmen die Einladung der GEMA zu den Infoveranstaltungen in Hamburg, Köln, München und Berlin an. Über 600 Mitglieder verfolgten die Vorträge live am Bildschirm zu Hause. Im Fokus standen die Verteilung der Einnahmen aus YouTube sowie der ZPÜ und ein Update zur Verlegerbeteiligung.

Die Mitgliederversammlung der GEMA im Mai 2018 nähert sich und mit ihr wichtige Entscheidungen für die Mitglieder. Anlass, um mit den bei der GEMA vertretenen Musikautoren und Verlegern schon jetzt in den Dialog zu gehen. Wie bereits im letzten Jahr tourte die GEMA mit ihren Experten durch vier große Städte, um die anstehenden Themen vorzustellen und Fragen vor Ort zu klären. Premiere in diesem Jahr: Alle Interessierten konnten ortsungebunden die Infoveranstaltung live am Bildschirm zu Hause mitverfolgen. Das kam gut an.

Top-Thema YouTube

Vorstandsmitglied Georg Oeller eröffnete die Veranstaltungen und leitete mit einer kurzen Einführung in das wohl mit der größten Spannung erwartete Thema über: die Verteilung der YouTube-Einnahmen. Dr. Monika Staudt (Direktorin Vervielfältigungsrechte und Ausland) stellte gemeinsam mit Peter Stingel (Justitiariat) und Josef Eschker (Direktion Vervielfältigungsrechte und Ausland) ein mögliches Verteilungsmodell für rückwirkende Einnahmen von YouTube sowie künftige Einnahmen von YouTube und anderen, vergleichbaren Onlineplattformen vor. Diese Modelle spiegeln die bisherigen Ergebnisse einer aus Aufsichtsräten und Fachexperten der GEMA bestehenden Arbeitsgruppe wider, die dem Auftrag aus der Mitgliederversammlung 2017, Verteilungsplanregelungen zu entwickeln, nachgegangen ist. Die Referenten erläuterten das vorgeschlagene Verteilungsverfahren und reflektierten mit den Gästen insbesondere auch die kritischen Punkte der Verteilung von Einnahmen dieser Art von Online-Plattformen. „Das Feedback unserer Mitglieder ist uns sehr wichtig, denn sie müssen in ein paar Wochen über diese Verteilungsplanregelung entscheiden. Die Infoabende haben uns gezeigt, dass das Modell in seinen Grundzügen breite Zustimmung findet. Darüber hinaus konnten wir einige interessante Aspekte für die weitere Arbeit in der AG mitnehmen“, fasst Dr. Monika Staudt die „Tournee“ zusammen. Besonders begrüßt wurde durchweg, dass die GEMA künftig trotz der enormen Vielfalt der Musiknutzung auf Plattformen wie YouTube ein möglichst breites Repertoire erfassen möchte – trotz teilweise unzureichender Nutzungsmeldungen.

Verändertes Kopierverhalten – neue Regeln im Verteilungsplan

Im Mai werden die Mitglieder auch über neue Verteilungsregelungen der Einnahmen der Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) entscheiden müssen. Die ZPÜ ist ein Zusammenschluss neun deutscher Verwertungsgesellschaften und erhebt für die gesetzlich erlaubten Privatkopien pauschale Abgaben auf Speichermedien und Kopiergeräte. Diese Einnahmen werden auf die neun Gesellschafter der ZPÜ verteilt und anschließend nach den jeweiligen Verteilungsschlüsseln der Verwertungsgesellschaften an die Rechtsinhaber weitergeleitet. Peter Stingel (Justitiariat) skizzierte das stark veränderte private Kopierverhalten der letzten Jahre und verwies auf Studien, die die ZPÜ in Auftrag gegeben hat. Diese zeigten deutlich, dass der bestehende Verteilungsplan des auf die GEMA entfallenden Anteils der ZPÜ-Einnahmen (§ 25 des Verteilungsplans) neu geregelt werden müsse – geplant ist, auch die Online-Sparten künftig bei der Verteilung zu berücksichtigen.

Die Abende wurden jeweils durch ein Update zur Verlegerbeteiligung und zu aktuellen Fragen zum Elektronische Bestätigungsverfahren durch Dr. Kai Welp (Justitiariat) und Andreas Thiele (Direktion Strategie und Entwicklung) abgeschlossen.

Einen ausführlichen Bericht zu den Inhalten der Infoveranstaltung lesen Sie im April in der virtuos. Auf der Website der GEMA finden Sie in Kürze die Präsentationen und Interviews mit den Referenten.