Wir sind dabei! Erlebt unsere Experten in spannenden Diskussionen auf Panels und genießt die #GEMAStage Special Edition RBF mit den fanastischen Bands Mola, Cosby und Brew Berrymore.
Hier gibt's was auf die Ohren
Keinen Bock mehr auf das ewig gleiche Chartgedudel? Trotzdem scharf auf Gänsehaut-Hooks jenseits jeder Retorte? Vielleicht auch mit Texten, die keine Banalitäten wiederkäuen? Dann Radio aus und Mola reintunen. Die Münchnerin Isabella Streifeneder ist Kopf und Herz des Projekts, das Synthpop mit Rap, Pop-Appeal mit Indie-Attitude kreuzt und neben ihr auch aus Produzent Markus Harbauer sowie einigen Livemusikern besteht. Auf der EP „Blaue Brille“ hatte sie vor zwei Jahren schon bei der Party Crowd einen Nerv getroffen – nicht weil es ums Feiern ging, sondern um das verkaterte Aufwachen am nächsten Morgen, den Hangover hinterher, der leider auch irgendwie dazugehört und im besten Fall lehrreich ist. Mola spricht Themen an, über die andere lieber hinwegsehen, weil es wohl zu schwierig scheint, die inneren Hürden der eigenen Entwicklung in makellosen Hooks wiederzugeben. Ihr gelingt das aber mit einer Leichtigkeit, die erst zum Nachdenken anregt – und dann einfach nur noch beflügelt. Endlich kann Popmusik auch hierzulande wieder aufatmen.
Eine unnachgiebige Vitalität strahlen Cosby in jedem ihrer Songs aus, ganz gleich ob die Texte nun von innerer Zerrissenheit und endender Liebe handeln wie in „Under The Surface“, oder vom Blick über den eigenen Tellerrand, wenn es in „Spaceship“ heißt: „Take your time to be by yourself, ask questions that were never asked“. Seit dem ersten Album „As Fast As We Can“ von 2015 feilten die vier Münchener konsequent an ihrem feschen Elektropop, der sich bei Funk und Soul ebenso bedient, wie bei Songwriter-Rock und einer sympathischen DIY-Mentalität. Berechtigterweise nannten sie das zweite Album dann auch „Milestone“ (2018) – nicht als Selbstlob, sondern Proklamation ihrer erfolgreichen Bandentwicklung, die neben der Musik auch wohltätige Aktionen wie das Bauen von Solaranlagen in Malawi umfasst. Die vier leben den positiven Vibe ihrer Songs eben mit Herz und Seele, was Mensch auch ihrem neuen Material anhören kann. Bei uns präsentieren sie das endlich live.
Legenden besagen, dass sich die Jungs von Brew Berrymore 2017 über Tinder kennenlernten und einfach aus Jux eine Band gründeten, weil das ab einem gewissen Punkt ebenso üblich ist. Naja.. wie das bei Legenden so ist: ein bisschen mehr steckte schon dahinter. Von Anfang an nahm sich das Quintett aus passionierten Scherzkeksen trotzdem selbst nicht allzu ernst, spielt nonstop mit Klischees und dadaistischen Avancen an die Hörerschaft. Die hingegen nahm das gerne an und feierte die oberpfälzer Band für ihren Humor – so sehr, dass sie schon im Gründungsjahr 2017 den Wettbewerb „Rock in der Villa“ in Landshut für sich entschieden. Von da an entwickelte sich ihr komödiantischer „Future Rock“, wie sie ihn selbst gerne nennen, stetig weiter zu einem beschwipsten Cocktail aus Synth-Punk, Alternative Rock und Indie-Irrwitz – da fliegen dann schon mal Salamipizzen vor spacigen Outfits durchs Bild oder werden visuelle 80er-Vibes bis zum Exzess zelebriert. Bocken tut der Berrymore-Sound jedenfalls egal in welchem Gewand, vor allem live.