CEO Tobias Holzmüller: „Die Streaming Economy muss sich verändern“

Mehr Fairness, Transparenz und Vielfalt im Musikstreaming-Markt: Das fordert das Europäische Parlament in einer heute verabschiedeten Resolution. Darin nehmen die Europaabgeordneten Herausforderungen und Ungleichgewichte auf dem europäischen Markt für Musikstreaming in den Blick und schlagen Lösungen auf EU-Ebene vor, um die Situation für die Urheberinnen und Urheber zu verbessern. Die GEMA begrüßt die Initiative des Europäischen Parlaments und fordert eine rasche Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen.

Streaming hat den globalen Musikmarkt fundamental verändert. Doch trotz des starken Wachstums der letzten Jahre partizipieren viele Urheberinnen und Urheber nur unzureichend am Erfolg des Musikstreamings. Vor diesem Hintergrund hat das Europäische Parlament heute mit breiter Mehrheit eine Resolution verabschiedet, in der sich die Abgeordneten für ein „faires und nachhaltiges Musikstreaming-Umfeld“ aussprechen, das kulturelle Vielfalt fördert und eine „gerechtere Vergütung“ der Urheberinnen und Urheber ermöglicht.

„Wir müssen zu einer fairen Balance kommen, die insbesondere die Situation der Urheberinnen und Urheber im Musikstreaming-Markt deutlich verbessert.“ – Dr. Tobias Holzmüller, GEMA CEO

GEMA CEO Dr. Tobias Holzmüller begrüßt die Initiative des Europäischen Parlaments: „Die Streaming Economy muss sich verändern. Das ist das Signal, das vom Europäischen Parlament ausgeht. Wir müssen zu einer fairen Balance kommen, die insbesondere die Situation der Urheberinnen und Urheber im Musikstreaming-Markt deutlich verbessert. Die verabschiedete Resolution zeigt Lösungsansätze auf, wie dies auf EU-Ebene gelingen kann. Entscheidend wird sein, dass diese Vorschläge rasch angepackt und umgesetzt werden. Jetzt ist die Europäische Kommission am Zug.“

„Mit seiner klaren Positionierung für mehr Fairness, Transparenz und Vielfalt im Musikstreaming-Markt stärkt das Europäische Parlament den Urheberinnen und Urhebern den Rücken.“ – Dr. Ralf Weigand, Vorsitzender des GEMA Aufsichtsrats

Dr. Ralf Weigand, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA, sagt: „Mit seiner klaren Positionierung für mehr Fairness, Transparenz und Vielfalt im Musikstreaming-Markt stärkt das Europäische Parlament den Urheberinnen und Urhebern den Rücken. Unser Dank gilt allen Europaabgeordneten, die diese richtungsweisende Resolution unterstützt haben. Wir freuen uns darauf, die Umsetzung der Maßnahmen konstruktiv zu begleiten.“

Die Europaabgeordneten fordern die Europäische Kommission auf, Regelungen zur Transparenz von Algorithmen sowie zur besseren Auffindbarkeit europäischer Musikwerke auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus soll ein strukturierter Dialog mit allen Beteiligten auf EU-Ebene ins Leben gerufen werden, um die Diskussion über die identifizierten Herausforderungen im Musikstreaming-Markt weiter zu vertiefen.

Mit der Resolution greift das Europäische Parlament zahlreiche Aspekte auf, die bereits in der 2022 von der GEMA in Auftrag gegebenen Streaming-Studie beleuchtet wurden. Die Vorschläge zur Stärkung der kulturellen Vielfalt auf Streaming-Plattformen bewertet Holzmüller positiv: „Um Chancengleichheit und Vielfalt beim Streaming langfristig zu sichern, brauchen wir mehr Transparenz bei Algorithmen sowie neue Instrumente, mit denen kulturelle Nischen und lokales Repertoire auf den Plattformen gezielt gefördert und in ihrer Sichtbarkeit und Auffindbarkeit gestärkt werden können. Angesichts der rasanten Zunahme an KI-generierten Inhalten wird solchen Instrumenten künftig eine noch größere Bedeutung zukommen.“

„Es ist zu hoffen, dass dieses lesenswerte Dokument einen vorderen Platz in der To-Do-Liste der neuen EU-Kommission finden wird.“ – Matthias Hornschuh, Mitglied im GEMA Aufsichtsrat, über den Musikstreaming-Bericht des EU-Parlaments

Matthias Hornschuh, Mitglied im GEMA Aufsichtsrat, sagt: „Die klare Annahme des erfreulich eindeutigen Musikstreaming-Berichts durch das Europaparlament ist ein Beleg dafür, dass nach Jahren der Aufklärung Verstehen einsetzt: In einem hochkomplexen und strukturell dysfunktionalen Markt wie dem für Musik liegt der Schutz für künstlerisch tätige Individuen in ihren Kollektiven und in der gesetzgeberischen Gestaltung der Rahmenbedingungen. Es ist zu hoffen, dass dieses lesenswerte Dokument einen vorderen Platz in der To-Do-Liste der neuen EU-Kommission finden wird.“ 

Die Debatte über Reformen beim Musikstreaming geht auch innerhalb der Musikbranche weiter: Zuletzt hatten sich Streaming-Dienste und Labels mit eigenen Vorschlägen zu neuen Abrechnungsmodellen geäußert. Dazu Tobias Holzmüller: „Auf allen Seiten setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass sich beim Musikstreaming etwas verändern muss. Gleichzeitig müssen sich die Akteure ihrer Verantwortung vor allem gegenüber den Kreativschaffenden bewusst sein. Reformen dürfen am Ende nicht dazu führen, dass Newcomer und kulturelle Nischen auf der Strecke bleiben oder sich das strukturelle Ungleichgewicht zulasten der Autorenseite weiter verfestigt. Für uns ist klar: Nachhaltige und dauerhaft tragfähige Lösungen können nur transparent und im Dialog mit allen Beteiligten – einschließlich der Urheberinnen und Urheber – entwickelt werden. Deshalb unterstützen wir ausdrücklich die Forderung des Europäischen Parlaments nach einem strukturierten Branchendialog, um die vom Europäischen Parlament angestoßene Diskussion über die Herausforderungen beim Musikstreaming weiter zu vertiefen. Die auf dem Tisch liegenden Vorschläge bieten dafür eine gute Grundlage.“

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von über 90.000 Mitgliedern (Komponistinnen und Komponisten, Textdichterinnen und Textdichter, Musikverlage) sowie von über zwei Millionen Rechteinhaberinnen und Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik. 

Pressebilder zum Download

Dr. Tobias Holzmüller, GEMA CEO (c. Sebastian Linder)
Dr. Ralf Weigand, Vorsitzender des GEMA Aufsichtsrats (c. Florian Jaenicke)
Matthias Hornschuh, Mitglied im GEMA Aufsichtsrat (c. Sebastian Linder)

 

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