GEMA News / 06. Juli 2021

CISAC-Jahresbericht 2021: COVID-19 hatte verheerenden Einfluss auf Urheber

Anfang Juni 2021 veröffentlichte die CISAC, das globale Netzwerk der Verwertungsgesellschaften, ihren Jahresbericht 2021. Die 231 weltweiten Mitgliedsgesellschaften vertreten über vier Millionen Urheber. Die GEMA ist seit 1927 Mitglied bei der CISAC.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Berichts der CISAC stehen die dramatischen Auswirkungen der COVID-Pandemie für die Mitglieder und deren vertretenen Urheber. Nach Schätzungen der CISAC sind die weltweiten Tantieme-Einnahmen um bis zu 35 Prozent eingebrochen.

Nur die digital sichtbaren Interpreten profitieren von den neuen Einnahmequellen

Die Krise habe den Einnahmemix der Urheber drastisch verändert, so die CISAC im Bericht. Es habe einen Ansturm auf alle möglichen Formen der digitalen Vergütung gegeben. Allerdings konnten von dieser Entwicklung hin zu neuen digitalen Einnahmequellen, auch mit Live-Streaming- und Hybridkonzepte sowie zur „Song-Economy“, nur die digital sichtbaren Interpreten und Urheber profitieren. Die weniger sichtbaren Autoren profitieren von diesem Trend nicht, so die CISAC. Denn die Einnahmen durch Streaming sind meistens zu gering, um eine Karriere aufzubauen.

Um die finanziellen Auswirkungen durch COVID-19 abzumildern, richtete die CISAC im vergangenen Jahr verschiedene Soforthilfemaßnahmen ein, die im Bericht genauer beleuchtet werden. Beispiele sind das Einrichten von Notfonds, Gewähren von Darlehen, Tantieme-Vorschüssen und eine verstärkte Lobbyarbeit für staatliche Unterstützung. Darüber hinaus dokumentiert die CISAC im Jahresbericht verschiedene Aktivitäten aus den vergangenen 12 Monaten, darunter auch eine internationale Kampagne zu Copyright-Buy-outs („Your Music Your Future“).

Die CISAC-Mitgliedsgesellschaften sollen noch stärker zusammenarbeiten

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und neue digitale Möglichkeiten habe gezeigt, dass sich die globale Abhängigkeit der Mitgliedsgesellschaften erhöht, schreiben die Autoren im Bericht. Dies erfordere mehr wechselseitige Vereinbarungen sowie einen dynamischeren Austausch von Ideen und Best Practices sowie mehr kollaborative Lösungen in den Bereichen Systemmanagement, Technologie, Datenintegrität und Advocacy-Arbeit, so die CISAC. Um dieses gemeinsam zu meistern, sollen die Mitglieder bei der Gestaltung der künftigen CISAC-Roadmap so eng wie möglich eingebunden werden.

Den CISAC-Jahresbericht 2021 können Sie hier als PDF herunterladen.

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